Barbara Jänichen scghreef 6 december 2003 in der Berliner Morgenpost

Herman van Veens Abenteuer mit dem pfiffigen Enterich Kwak ziehen alle in den Bann

"Ich kam als erwachsener Mann - und bin als Kind wieder gegangen." Ein begeisterter Münchener Besucher hat nach dem Auftritt von Herman van Veen mit seinem neuen Programm "Lachen verboten" am Donnerstagabend im Theater am Kurfürstendamm vielen Premierengästen aus der Seele gesprochen. Seine Abenteuer mit dem pfiffigen Enterich Alfred Jodocus Kwak - dargestellt von der blondbezopften Lilja Hermannsdottir, einer Cousine der isländischen Popsängerin Björk - zog alle in den Bann, ob den dreijährigen Enkel von Autorin Kathrin Brigl oder den 47 Jahre alten Ex-Talker Michel Friedman.
Letzterer entfachte mit seinem Erscheinen ein wahres Blitzlichtgewitter. In Vorahnung dessen kam er als Letzter, unmittelbar vor Beginn der Vorstellung in Begleitung des befreundeten Berliner Regisseurs Wolf Gremm. Friedman beim anschließenden Empfang: "Ein bezaubernder Abend." Herman van Veen kennt er seit 20 Jahren.
Nachdem Friedman eine Weile etwas ratlos wartend im Foyer gestanden hatte, van Veen sich im Party-Getümmel aber noch immer nicht blicken ließ, zogen es Gremm und er vor, zum Essen ins nahe gelegene "Adnan" (Schlüterstraße) zu gehen. Apropos Gremm: Der vielfach ausgezeichnete Film- und Fernsehregisseur (u. a. Bundesfilmpreisgewinner) verhandelt derzeit mit den beiden Kudamm-Bühnen-Chefs über eine Theater-Regie.

Als Neu-Berliner outete sich Schauspieler André Eisermann ("Kaspar Hauser", "Schlafes Bruder"): "Ich bin jetzt nach Prenzlauer Berg gezogen. In Berlin kann man Theaterabende mit Frank Castorf, Claus Peymann oder eben Herman van Veen erleben. Das ist fast so spannend wie in den 20er-Jahren", schwärmte Eisermann. Am 15. und 16. Dezember ist er im Kaisersaal am Potsdamer Platz mit dem Programm "Goethe-Werther-Eisermann" zu sehen.
Übrigens, Herman van Veen, der holländischer Unicef-Botschafter ist, machte auf seine Weise auf das Kinderhilfswerk aufmerksam: Auf jedem Parkettsessel lag ein Umschlag. Darin stand in der drolligen Sprache des Enterichs Kwak: "Beste Mensen, u kont ons helpen." Dann gings weiter auf Hochdeutsch: "Schon mit monatlich acht Euro unterstützen Sie wirkungsvoll die Arbeit von Unicef."
Weitere Premierengäste: Filmmogul Artur Brauner, Sänger Klaus Hoffmann, Judy Winter, Barbara Schöne, "Kneifzange"-Kabarettistin Vera Müller, Edith Hancke, Klaus Sonnenschein, Rebecca Immanuel sowie Klarinettist Giora Feidman.