Volker Isfort schreef 4 mei 1998 in de A.Z.

Sehnsucht nach dem Traurigsein

Herman van Veen: Sorgen-Überdosis


Hohe Sorgenstirn, von silbrigem Resthaar umweht: Die niederländische Liedermacher Herman van Veen ( "Der Tag war wie ein Griff ins Klo") steht barfuß in der Vergangenheit uns singt traurige Chansons, hervorragend begleitet von seiner dreiköpfigen Band.
Nur ganz selten blitzt im Zirkus Krone seine Anarchoseite früherer Tage auf, doch Van Veen ist mit seinem Stammpublikum gealtert und hat vor allem "Heimweh nach dem Traurigsein".
Dem Lebensmonopolisten gelingt es, Tschernobyl, Waldsterben, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus und Klonproblematik in einziges Lied zu pakken, in der Rolle der heiligen Hure die Männerwelt anzuklagen oder als verschleierte Türkin auf "Euren breiten Strassen" zu buckeln, Holocaust, Brustkrebs, Schlaganfall: "Die Welt is nur schön", murmelt Van Veen.
foto: chris janssen Ja, Herman, aber ein bißchen doch.

Volker Isfort



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