Matthias Morgenrot schrieb am 01.Oktober 2002 in der Fürstenfeldbrucker SZ

Alberner Clown, ernster Priester

Sicher selbst treu und doch immer wieder neu



Herman van Veen ist ganz der Alte geblieben - sein Repertoire ist ganz frisch

Germering
er ist dieser Mann, dieser seltsame Mann mit der Clownglatze und den dunklen, Augen? Herman van Veen war am Freitag in der Stadthalle zu Gast, der altgediente Musik-Clown von Weltformat, der Sänger mit der dunklen Stimme und dem holländischen Akzent. Und als er zu singen begann, klang er noch genau wie vor zwanzig Jahren, mit seinen naiv?treuherzigen Texten und melancholischen Melodien ? wer ist dieser Mann? Fest steht: Keiner ist wie er, und er selbst ist sich treu geblieben. Herman van Veen ist in Germering ein trauriger, ernster Priester, der ein Kyrie Eleison anstimmt, für die Kriegskinder. Er ist ein Friedensmaler, der den Frieden einfordert und sich wundert, dass er noch lachen kann, bei so viel Angst in der Welt. Er ist ein alberner Clown, der auf seinen Fingern Panflöte spielt. Er ist auch in meisterhafter Erzähler, der Kindergeschichten und Witze zum Besten gibt. Und er ist ein Zauberer, einer, der die Menschen mit seiner Musik verhext, sich aber gleichzeitig nicht zu schade ist, seine Unterhose unter großem Gezappel hervorzaubern und auf den Kopf zu setzen. Kein Blödsinn, den er nicht in seinem Repertoire hätte.

Herman van Veen ? er ist ein Kind, ein großes Kind, das mit seinen Kinderaugen andere anstecken kann. Er ist dabei in seiner Naivität, in seinem unverblümten Einsatz für eine gute Welt, der so ganz aus der Mode gekommen ist,