1 sept 2006 stond in OÖNachrichten




Van Veen: "Kindheit war phantastisch!"


Der vielbegabte Künstler Herman van Veen macht seine Ente Alfred J. Kwak zum Helden der Klangwolke.


OÖN: Wie schaut Ihre Klangwolke aus?
Van Veen: Sie heißt "Ente gut, alles gut" und wird die letzte Vorstellung mit der kleinen Ente Alfred Jodocus Kwak sein. Die Klangwolke ist dem Kinderhilfswerk UNICEF gewidmet, das es heuer 60 Jahre gibt. Alfred Jodocus Kwak versucht in der Geschichte vielen - in seinem Fall - Tieren, denen es nicht gut geht, zu helfen. Hoffentlich sehen die Leute am Ende dieses Spektakels ein, dass sie etwas tun können, nicht machtlos sind.

OÖN: Was brauchen Kinder für eine glückliche Kindheit?
Van Veen: Erstens brauchen sie ihre Rechte. Die sind artikuliert und unterschrieben, mit Ausnahme der USA und Somalias. Das Peinliche an der Sache ist, dass aufgeschrieben ist, worauf Kinder ein Recht haben, aber nicht die Pflicht, das einzuhalten. Es bleibt also theoretisch. Wenn man sich vorstellt, dass heute eine Milliarde Kinder keine Zukunft haben, dann ist das pervers. In der großen Menschenwelt stehen Kinder bei allen ökonomischen und politischen Entscheidungen an letzter Stelle. Meine Überzeugung ist: Wenn es den Kindern gut geht, geht es der Welt gut.

OÖN: Sollte das nicht jedem klar sein?
Van Veen: Ist es scheinbar auch, aber jeder denkt, dass jemand anderer etwas tun muss.

OÖN: Warum resignieren Sie nicht?
Van Veen: Weil ich aus meiner Erfahrung beweisen kann, dass ein Mensch viel tun kann. Aber niemand kann das allein. Wir müssen ein kollektives Bewusstsein entwickeln. Es ist erstaunlich, wie weit wir von der Menschlichkeit abgetrieben sind.

OÖN: Wie war Ihre Kindheit?
Van Veen: Phantastisch. Sie ist für mich die Basis für alles, was ich tue. Meine Eltern waren wirklich an uns Kindern interessiert und haben uns eine gute Ausbildung gegeben. Da war viel Liebe. Erst kamen die Kinder, dann alles andere.

vom 01.09.2006