nach 1987 wurde in einer Zeitschrift geschrieben




Im Watschelgang zum Serienstar


Der Entertainer als Ententrainer: Herman van Veen und sein Enterich Alfred Jodocus Kwak wollen jetzt auch die DFF-Zuschauer begeistern.

Eine Ente wird zum Star: Nachdem sie in den Niederlanden ihren Siegeszug im Watschelgang antrat, begeistert sie seit Oktober die ZDF-Zuschauer. Ab Dienstag (15:35 Uhr) soll Alfred Jodocus Kwak die Entengemeinde erweitern. Die DFF-Länderkette zeigt nun auch die vom Entertainer Hermann van Veen kreierte Serie: zur Freude der eingeschworenen Entenfans und als absolutes Muß für jeden Liebhaber närrischen Zeichentrick-Treibens.

"Kwak" ist das typische Stehaufmännchen. Auf seinen Abenteuerreisen zwischen Atlantis und Antarktis landet er zwar unzählige Male auf seinem etwas zu groß geratenen gelben Schnabel, verliert aber in letzter Konsequenz nie die Orientierung, geschweige denn den Überblick.
Seinen Zielen oder besser Gefühlen bleibt er treu. "Kwak" will schnatternd die Welt verbessern, und so ist es nicht verwunderlich, dass der Enterich zuweilen Fragen aufwirft, die nicht in das Klischee "heile Welt" passen. Wie zum Beispiel diese: Warum werfen Hubschrauber den verdurstenden Wüstenbewohnern warme Decken und nutzloses Milchpulver ab, wenn das notwendige Wasser dazu fehlt?

Dannoch: Nicht der moralische Zeigefinger dominiert, sondern - wie die Macher um van Veen es ausdrücken-, der "kleine Fingerzeig". Allerdings: Das Plädoyer des Alfred Jodocus Kwak für eine bessere Welt ist nicht erst im letzten Jahr dem Wasser entstiegen. Bereits 1985 hatte van Veen mit der Entengeschichte am Hamburger Schauspielhaus Premiere. In Zusammenarbeit mit dem Zeichner Harald Siepermann und Hans Bacher, die bereits dem flotten Hasen "Roger Rabbit" zu Weltruhm verholfen haben, wurde die Idee geboren, auch einmal einer Schnatter-Ente eine Chance zu geben. Heraus kam die wohl aufwendigste europäische Zeichentrickserie als Coproduktion zwischen dem holländischen Fernsehen, dem ZDF und japanischen Rundfunkanstalten.

Übrigens: Der Name Alfred Jodocus Kwak ist kein Zufallsprodukt. Auf holländisch bedeutet Jodocus so etwas wie Narr, und kwak heißt hinfallen. Selbst der Beiname Alfred hat für Hermann van Veen einen speziellen Hintergrund: Auf einer Bootsfahrt sah der Liedermacher seinen Freund Alfred Biolek "über die Planken watscheln". Und da stand es für ihn fest: Das Ententier muß Alfred heißen.